Havaneser historisch und von verschiedenen Seiten beleuchtet, der Versuch eines Rasseportaits.
Weiter unten findet sich dann noch historische Literatur die irgendwie mit dem Havaneser zu tun hat.  

 

Der Rassename leitet sich wohl von der Hauptstadt Kubas ab, Havanna oder auch La Habana. Er ist also Kubaner, aber aus verschiedenen Gründen ist er in Kuba fast ausgestorben (gewesen). Heute gibt es wieder Züchter auf Kuba, aber dass wir heute noch Havaneser haben, haben wir engagierten Züchtern von verschiedenen Ländern zu verdanken.
Der Havaneser gehört zur Familie der Bichons und hat mit eine viele Jahrhunderte lange Geschichte als Hintergrund. Die engsten Verwandten sind wohl die Malteser. 
Viel wurde geforscht, aber über den Ursprung des Havanesers gibt es immer noch viele Widersprüche. Einerseits könnte sie auf den Bichon Frisé zurückgehen und mit spanischen Eroberern bei der Konolisation  von Westindien ins Land gekommen sein, andererseits könnte der Havaneser auf den Malteser und Bologneser zurück gehen und von italienischen Kapitänen nach Kuba gebracht worden sein.
Die kubanische Züchterin Zoila ­Portuondo Guerra konnte feststellen, aus den Nachkommen der Bichons, Blanquito de la Habana genannt, durch die Einkreuzung von Pudeln schließlich die eigentliche Rasse Havaneser entstanden ist.  im 18. und 19. Jahrhundert war der Havaneser als Schoßhund im Adel sehr beliebt und im 20. Jahrhundert fand er auch immer mehr den Weg in die “normalen” Bevölkerungsschichten von Kuba. Gleichzeitig ging die Haltung des dann als Familien und Begleithund Havaneser in der gehobenen Schicht zurück.
Je nach Land heißt der Havaneser,  Bichon Havanais, Bichon Habanero, Bichon Havanese oder auch  Havana Silk Dog und war bis in die Zweite Hälfte des 20.Jahrunders außerhalb von Kuba fast nicht bekannt.

1959, nach der Revolution auf Kuba, war der Havaneser ein Symbol des Kapitalismus geworden und so den neuen Machthabern dort ein Dorn im Auge. Viele Halter von Havanesern flohen aus Kuba und liesen ihre Hunde zurück, die dann auf Kuba verwilderten und zu Straßenhunden wurden. nach über 200 Jahren auf Kuba starb der Havaneser dort fast aus. Nur wenige reinrassige Tiere blieben erhalten und Zuchtvereine/verbände gab es nicht.

Die Erhaltung der Havaneser verdanken wir Dorothy Goodale aus Colorado (USA). Sie wurde in den 1970er-Jahren auf die Rasse aufmerksam und war so fasziniert, dass sie sehr intensiv nach Havanesern suchte die aus Kuba in die USA gekommen waren und konnte so um 1975 elf Hunde erwerben. Unter dem Zwingernamen „Havana“ begannen Dorothy und Bert Goodale ihre Zucht und gründeten 1979 den „Havanese Club of America “. Fast alle Havaneser weltweit (mit Ausnahme der auf Kuba und im früheren Ostblock) stammen letztlich von diesen wenigen Hunden ab. Daher ist der Genpool der Rasse sehr begrenzt und es ist sehr bedauerlich, dass durch Vorschriften von einzelnen Verbänden und Vereinen die Zusammenarbeit von Züchtern nicht besser gefördert, sondern sogar verboten bzw. sehr erschwert ist. Auch der Import von Kuba ist durch die EU-Vorschriften sehr schwierig.

Nach Deutschland kamen die ersten Havaneser durch Monika Moser, die Ihre Zucht (Pillotalks) mit Importhunden aus den USA begann. In vielen Ahnentafeln sind daher Hunde aus dem Zwinger Pillotalks zu finden.

Der Havaneser steht direkt unter dem Patronat des internationalen Dachverbandes FCI (Fédération Cynologique Internationale), der auch für den Rassestandard verantwortlich ist. Dort ist er als Gesellschafts- und Begleithunde eingruppiert.

Die Charaktereigenschaften des Havanesers sind so vielfältig wie seine Farbvarianten. In erster Linie war der Havaneser sogar ein Hütehund und das steckt ihm auch immer noch im Blut.
Er ist ein Hund der überall dabei sein will und ein wenig sollte man dieses Bedürfnis auch erfüllen, selbst aufs WC muss er mit. Aus diesem Grunde kann er schlecht allein sein und ist für berufstätige Menschen ohne Hundesitter schwer zu halten. 
Vom Wesen her ist der Havaneser freundlich und versteht sich gut mit Kindern. Da er als kleiner Hund aber auch empfindlich ist sollten die Kinder gut lernen wie man mit diesem Wirbelwind umzugehen hat.
Havaneser sind schlau, aber manchmal auch stur. Oft Gassenengel und Hausteufelchen, könnte man sagen. Sie lernen schnell, aber nicht nur dass was man will, sondern auch wie man seinen eigenen Kopf durchsetzen kann und den Zweibeiner um die Pfote wickelt. Sie sind sehr anpassungsfähig an ihr Umfeld und kommen mit Jung und alt gleichermaßen klar. Aus unserer Sicht sind sie einfach perfekt und verzaubern (fast) jeden. 

Auch wenn man heute die genauen Ursprünge nicht mehr festlegen kann so ist der Havaneser einfach ein Herz auf vier Pfoten, der einem das Herz stehlen kann und bald aus der eigenen Familie nicht mehr wegzudenken ist auch wenn die Fellpflege manchmal den letzten Nerv kosten kann. Auf einige Punkte will ich noch etwas genauer eingehen.

Verwendung:
Er wird in die Gruppe der Gesellschafts- und Begleithunde eingeteilt. Hierbei sollte besonders seine Anpassungsfähigkeit erwähnt werden, welchen ihn für Alleinstehende wie auch für Familien mit Kindern zum idealen Hund werden lässt. Dazu ist er sehr gelehrig und eignet sich auch sehr gut für Hundesportarten wie z.B. Agility oder Longieren. Bis heute ist er ein Clown, der gerne Kunststücke lernt.


Häufigkeit der Zucht des Havanesers:
Der Havaneser wird in fast allen Hundevereinen gezüchtet, es kann davon ausgegangen werden, dass ca. 600 bis 1000Tiere pro Jahr gezüchtet werden, Tendenz steigend.
Wichtig: Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass viele Hunde über Ungarn zu uns kommen und leider oft in „Hundefabriken“ „produziert werden“, diese Hunde sind leider oft krank und schlecht sozialisiert. Von hier sollten keine Tiere genommen werden, aber sie sind natürlich auch bei der „Menge“ der Hunde mit einzurechnen.


Eigenschaften und Charakter:

Acco wird abgeholt

Der Havaneser ist ein neugieriger und intelligenter Hund, der mit seinem offenen und anpassungsfähigen Wesen sehr gut zu erziehen ist. Kurz und knapp ist er der ideale Familien und Begleithund in allen Lebenslagen. Hierbei ist die Konsequenz nicht zu vergessen, denn sonst wickelt er schnell alle um die Pfote.
Als Liebhaber dieser Rasse finden sich wohl überall auf der HP hierzu Hinweise. Sie haben ein ganz liebenswertes Wesen, mit dem sie alle um ihre Pfoten wickeln. Für Kinder eigenen sich die kleinen Clowns sehr gut und machen fast jeden Blödsinn mit, aber auch auf dem Hundeplatz sind sie nicht zu unterschätzen und eignen sich für eigentlich jeden Hundesport. Auch im ruhigeren Umfeld fühlt sich der Havaneser wohl, wichtig ist ihm einfach im Mittelpunkt seines Umfeldes zu stehen. Er ist ein gute Laune Hund und steckt damit seine Umgebung an. Ein Punkt ist wichtig zu bedenken, er ist sehr auf sein Umfeld bezogen und so sollte auch diesem Bedürfnis bei der Anschaffung bedacht werden. Er gehört einfach mit zu seiner Familie und will immer dabei sein. Ebenso zu erwähnen ist, dass der Havaneser oft im Zirkus und Wanderbühnen anzutreffen war, weil er sich durch seine Intelligenz dazu sehr eignete.
Er ist kein Käffer, begrüßt aber jeden lautstark und meldet jeden Besucher an.

Fellpflege:
Die Fellpflege wird hier besonders erwähnt, weil sie einfach zum Havaneser gehört und nicht unterschätzt werden darf. Zu empfehlen ist, dass alle ein bis zwei Tage notwendig ist, dass Fell zu Kämmen und Bürsten, besonders im Alter bis er 2 Jahre alt ist, danach kann man es auf ca. 2-mal die Woche reduzieren. Lose Haare werden dabei aus dem Fell entfernt und dadurch wird man so gut wie keine Haare finden, hierbei ist darauf zu achten, dass man nicht nur an der Oberfläche bleibt. Wird dem nicht Rechnung getragen neigt er zu Verfilzungen, die in schlimmen Fällen bis zu Hauterkrankungen führen können. Bei regelmäßiger Pflege wird das Fell einen leichten seidigen Glanz zeigen.
Auch auf die Haare um die Augen gilt ein besonderes Augenmerk zu haben, da Havaneser gerne zu Tränenfluss neigen.

Aussehen und Wesen:
Die Widerristhöhe beim Havaneser reicht von 23 bis 27 cm, Toleranzgrenze liegt bei 21. Bis 29 cm und sein Gewicht kann bei 3 bis 9 kg liegen, hierbei sind beim Hund aber auf jeden Fall noch die Rippen zu fühlen.
Mit diesen Maßen gehört er zu den Zwerghunden, wobei er aber als vollwertiger Hund zu sehen ist und nicht als Schoßhündchen.
Sein Fell ist meist mit wenig oder gar keiner Unterwolle ausgestattet und das Deckhaar ist im Normalfall weich, glatt bis leicht gewellt und ca. 12-18 cm lang. Fellwechsel zur Jahreszeit finden nicht statt. Die Farbpalette reicht von weiß(selten) bis schwarz. (Felltönungen: hellfalbenfarben, havana bzw. tabakfarben, rotbraun in den Tönungen ist es gefleckt und gewölkt erlaubt.
Die breite Brust fällt ebenso auf wie dass die Kruppe beim Havaneser abfallend ist.
Die großen Augen sind braun und haben die Form einer Mandel.
Die hoch angesetzten Ohren hängen und die Nase ist im Normalfall schwarz.
Der obere Kopf ist flach, der Stop ist nicht zu lang und der Fang verjüngt sich in Richtung des Nasenschwamms. Beim Havaneser ist ein Scherengebiss erwünscht und das ganze Erscheinungsbild ist leicht rechteckig.
Die Rute trägt er hoch und meist über den Rücken gerollt. Sie ist mit lang und seidig behaart.

Gesundheit:

Grundsätzlich ist der Havaneser eine gesunde Rasse. Erbliche Krankheiten & Rassedisposition sind aber natürlich möglich.
Wie bei allen Kleinhunden kann beim Havaneser eine Veranlagung zur Kniescheibenluxation festgestellt werden. Aus diesem Grund müssen Havaneser vor ihrer Verwendung zur Zucht untersucht werden um nur gesunde Hunde in der Zucht zu haben. Daneben sei auch noch auf die Untersuchung der Augen auf Katarakt hingewiesen, da diese auch schon bei einigen Havanesern aufgetreten sind. Des Weiteren findet man beim Havaneser: (oft bei amerikanischen Linien)
Chondrodysplasie (Zwergwuchs), Herzkrankheiten, Lebererkrankungen, Netzhautdysplasie, Bluterkrankheit und Epilepsie. HD und ED sind nicht bekannt, bzw. in diesen Listen noch nicht aufgetaucht.
Solche Krankheitslisten zeigen von Züchtern und Vereinen das große Interesse diese Erbkrankheiten ausfindig zu machen und auszurotten. Auch hier spielen Clubs aus den USA, z.B. der “Havanese Club of America” eine Vorreiterrolle. Trotz dieser verbreiteten Leiden, gelten Havaneser in der Regel als sehr ursprüngliche, gesunde. lebenslustige und robuste Hunde.
Aufgrund des kleinen Gen-Pools, aus dem die Havaneser wiederbelebt wurden (11 Hunde), sind Havaneser gesünder als viele andere Rassen und als Züchter muss man bestrebt sein, nicht in zu engen Linien zu züchten.
Neben den oben genannten Krankheiten fallen mir in einigen Zuchten in letzter Zeit immer wieder Hunde mit Rückenleiden, bzw. Bandscheibenproblemen auf. Leider wird bei uns in Deutschland nicht so offen mit den Krankheiten umgegangen und von bekannten Züchtern lieber totgeschwiegen.
Eine weitere Krankheit ist leider nicht nur bei z.B. Viszla, Pudel und Akita zu finden, sondern auch beim Havaneser, die Sebadenitis. Im Jahr 2012 werden immer mehr Fälle davon bekannt. Ich denke gerade, weil der Pudel bei der Rasseentstehung des Havanesers beteiligt ist, liegt es da in den Genen. Beide Eltern müssen Träger sein, …heißt, wenn ein Tier erkrankt sind automatisch beide Eltern Träger. Einen Test um Träger festzustellen gibt es leider bisher noch nicht.
(Die Havaneserbilder von oben stammen aus unserem Alltag mit dem Havaneser)

Hier noch ein Video von einer Hundeschule zum Havaneser

Geschichte der Rasse und was dazu gehört aus Sicht der Literatur usw.

Das Folgende ist Herrn Meier vom VRZ   zu verdanken.
Er hat uns die Artikel aus der Vereinzeitschrift VRZ – Kurier Nr. 50 für die HP zur Verfügung gestellt.Hierfür ein herzliches Dankeschön. Alle Bilder und Artikel unterliegen natürlich dem Copyright.

Hier die genannten historischen Artikel, die die Abhandlung über Malteser und Co enthalten:

Der Bologneser und der Maltheserhund.

Beide Rassen können zusammen beschrieben werden, weil ihr Unter-schied nur in der mehr rollhaarigen gröberen Behaarung beim Bologneser und in der mehr schlichten weichen beim Maltheser liegt. Sonst sind beide zum Verwechseln ähnlich, was auch meist geschieht. Die beliebteste Farbe derselben ist schneeweiß, doch gibt es auch gelbe und graue, welche weniger Werth besitzen. Es braucht nicht erst gesagt werden, dass die Reinhaltung ihres Kleides von Wichtigkeit ist, denn diese besorgen die zarten Hände ihrer Gebieterinnen von selbst. Was aber gesagt werden verdient, das ist, dass man sich hüte vor zu reichlichem Futter, denn bei der geringen Bewegung, die sie haben, werden sie leicht fett, bekommen dann die Räude und in der Folge dessen einen üblen Geruch. Viel Bewegung wäre die Hauptsache. Statt süßen Leckereien gebe man ihnen lieber Milch, Fleisch und Brod. Pudel, Affenpintscher und Bologneser etc. bekommen durch die überhängenden und in die Augen fallenden Haare leicht entzündete Augen, was fortwährend Tränenerguß und zuletzt Triefaugen erzeugt. Es wird daher notwendig, die Haare so weit zu stutzen, daß sie das Auge nicht mehr erreichen, welche Prozedur der Hund auch dankbar anerkennt und lebhafter wird, denn das ganze Leben mit verschleierten Augen herumlaufen zu müssen, muß sehr niederdrückend sein, wes-  halb es besser ist, diese  „Simpelfranzen seinen Lieblingen  abzuscheren.

 


Klischees für Buchdrucke waren ehemals auch öfter auf Wanderschaft.

Früher waren solche Druckstöcke eine rare und auch teure Angelegenheit.
Dargestellter (=Bild) erschien 1876 erstmals in *Blätter für Jagd und Hundefreunde*
in Verbindung mit verschiedenen Rassebesprechungen.

 1884 wurde dieser Druckstock  ausgeliehen – an die „Illustrierte Zeitung, die ihn in   Verbindung  mit  diesbezüglichen Rasseberichten brachte – jedoch die Beschreibungen etwas anders wie zuvor 1876.

Nachfolgend der Wortlaut wie dieser 1876 in * Blätter für Jagd u.  Hundefreunde *    erschien.

 Alter  Hinweis auf  * Havaneser * – usw. –  aus :* Illustrierte Zeitung * – Januar 1884

Zum Bild von links : Bologneser, Dalmatiner, Malteser, Skyeterrier.

Text zum  Zeitungsartikel (auszugsweise – wörtlich) :

Zwischen dem Skyeterrier auf unserem Bilde und dem Dalmatiner liegt ein Malteser, der Stammverwandte des i.Hintergunde stehenden Bolognesers; beide Hunderassen unterscheiden sich nur wenig voneinander. Wie es scheint, ist der Malteser die Urform und von ihm sowohl der Bologneser wie der Habaneser und der Manilahund als Abart gezüchtet. Die Spanier sollen den Malteser bei der Entdeckung der Insel Cuba vorgefunden haben, wo er sich übrigens nützlicher erwies als der kleine Schmarotzer von heute; er wurde nicht nur zur Jagd auf Kleinzeug verwendet, sondern musste auch, wenn unvorhergesehen Gäste kamen, den Sonntagsbraten abgeben, d.h. er wurde zum Lohn für seine Treue verspeist. Von anderer Seite wird der Malteser mit dem Canis melitaeus der Alten indentificirt und soll durch die Spanier nach Cuba gebracht worden sein. Der Unterschied zw. Malteser u. Bologneser ist sehr gering. Der Malteser hat einen runden Kopf, kurze Schnauze, stark entwickeltes Näschen, schwarze Augen und kurze hängende Ohren. Der nicht zu lange, gedrungene Leib steht auf geraden Läufen. Der * Habaneser * ist eine kleinere Abart des Malteser Hündchens, wie wir eben bemerkten, eine Miniaturausgabe desselben.  Der Manilahund hat weißes pudelartiges gelocktes od. gekräuseltes Haar.

 

Betrachtungen zu Bologneser – Malteser – usw.

Diese Schläge / Rassen gehören mit zu den Ältesten, die bereits in den ganz alten Büchern benannt und beschrieben wurden. In dem unten be-zeichnetem Buch werden diese, nach meinem Kenntnisstand erstmals, nicht nur etwas erwähnt, sondern sie werden umfangreich beschrieben. Wenn wir alles aufmerksam lesen (andere kürzere Berichte sind ähnlich), so ersieht man, dass in der dam. Zeit die Nachrichtenübermittlungen noch sehr bescheiden waren. Die überlieferten Ansichten/Berichte der Seefahrer und die der Europ. Interessierten waren sehr vielschichtig/Rassevermengt !

Aus : Der Hund – seine verschiedenen Zuchten und Varietäten, Geschichtliches seiner Verbreitung und Schicksale, Erziehung, Benutzung, Krankheiten und Feinde – 1817 – von Dr. Walther.
  Auszugsweise : Bologneser – Malteser – usw. betreffend :
Das mehrmals erwähnte – 1791 – in Königsberg erschienene Buch
* Der Freund der Schooshündchen *
gilt als nicht mehr vorhanden – es ist verschollen !

 

 

Angebotenes farbiges Einzelblatt mit „Bologneser aus einem Antiquariats-Katalog für 73 500 DM  ! ! ! –  gar nicht so übel !
( Sammeln hört sich immer so einfach und auch locker an –
aber allg. gesehen – ein ganz billiges Hobby ist es nicht ! )

 

 

 

Ein Bild aus 1890 – u.a. mit den angenommenen Malteser-Verwandten – Seidenspitz u. Seidenpudel !

~  M a l t e s e r   und   C o . ~

Eines unserer Mitglieder – das sowohl Chihuahua’s als auch Malteser züchtet sprach mich per „ Emil (sinngemäß) an – nachdem ja über Chis geschichtlich so eingehend in unserem vrz-kurier berichtet wurde, ob dies nicht auch über Malteser möglich wäre. Ich antwortete „selbstverständlich und erbat „hier mit tätig werden zu wollen. Nun – aus meiner langjährigen Vereinstätigkeit kenne ich das üblicherweise ja – es kam dann halt leider in keiner Weise etwas nach – so versuche ich es eben notgedrungen selbst. Malteser sind „geschichtlich betrachtet – eine ähnlich Rasse wie Chis,     über die es ebenso nur Vermutungen hinsichtlich der Abstammung gibt. Konrad Geßner ging in seinem 1669 erschienenem allgemeinem Thierbuch etwas auf die weißen zarten Schoßhündlein von der Insel Melita ein. Die erste mir bekannte umfangreichere Erwähnung der Rasse Malteser erschien im April 1880 in DER HUND – der ältesten und 1. Spezial-Zeitung über Hunde – unter dem Titel :  Zur Geschichte des Malteser – Hundes :
Charleroix erzählt in der Geschichte von St. Domingo auf Seite 166, dass Christoph Columbus, als er auf Cuba behufs Ausbesserung seiner Schiffe landete und die Insel von zwei Spaniern etwas erforschen lies, die Ent-deckung machte, dass dort viele kleine Hunde existierten, welche nicht bellen konnten. Auf Seite 48 desselben Werkes findet sich folgende Beschreibung dieser Hunde : „Die Goschis – ein Name, der sich nur in den Manuscripten von Pater le Pers befindet – waren kleine Hunde, die nur zum Zeitvertreib der Damen gehalten und von diesen auf den Armen getra-gen wurden. Diese Hunde wurden jedoch auch häufig zur Jagd gebraucht, da sie den Spuren sehr gut folgten; öfters mussten sie aber auch als Spei-se dienen und waren manchmal den Spaniern bei öfterer Knappheit von Lebensmitteln sehr dienlich. Infolge dessen würden sie bald ausgerottet worden sein, hätte man nicht von anderen Theilen Amerikas wieder neue importiert. Es gab verschied. Racen; die eine hatte den Körper mit langer Wolle bewachsen, die andere dagegen nur einen kurzen Flaum, sehr weich und fein. Die Farbe des Haares war ebenso verschiedenartig wie bei unseren Hunden, nur fand man alle Schattierungen stark kontrastirend. Der Goschi ist demnach eine bestimmte Race, die sich im Westindischen Archipel vorfindet und dort von jeher existiert hat. Pater le Pers beschreibt sie, ebenso wie es die Spanier thaten, als stumm. Eine der verschiedenen Varietäten – die mit weichem, völlig weissem, wolligem Haar – findet sich noch bei uns und wird Malteser-Hund genannt. Natürlich brachten die Spanier viele Hunde nach ihrer Heimath und von dort fanden sie ihren Weg leicht nach Malta. Viele Forscher trafen dieselben Hunde auf den Philippi-nen und ist das ganz natürlich, da die Spanier schon immer bedeutenden Handel nach den Philippinen trieben und Mexiko und die Asiatischen Inseln in steter Verbindung standen. Es ist gewiss, der Goschi ist nicht derselbe Hund, der den Alten bekannt war. In Kapitän Edward Cookes Reisebeschreibung wird erzählt, dass die Spanier bei ihrer Landung in Amerika keine Hunde vorfanden, ausser einer Sorte Köter, worunter jeden-falls der Süd-Amerikanische Hund zu verstehen ist.    (Live Stock Journal.)
Leider ist in vorstehender Abhandlung nicht näher nachgewiesen, warum der Malteser-Hund nicht der canis malitaeus der Alten sein soll. Selbst zugegeben, dass sich in West-Indien seidenartig behaarte Hündchen vorfanden, so behaupten doch andere Forscher, dass viele Schoosshünd-chen von Europa nach dem neuentdeckten Welttheil verpflanzt wurden und dort erst eine Verbreitung fanden. Jedenfalls bestimmt die Beschreibung des canis melitaeus mit dem heutigen Malteser, der auch Bologneser genannt wird, völlig überein und spricht die Behauptung, der eingeborene Amerikaner habe nicht gebellt, für die Annahme, dass dieser Hund einer ganz anderen Race angehört hat. Alexander von Humboldt sagt, dass der einzige stumme Hund der Mexikanische Techichi sei, ein Name, der viel-leicht von dem Atztekischen Wurzelworte Techichializtli herstamme, das soviel wie „auf den Feind lauern bedeutet. Die Indianer assen die Hunde und auch die Spanier waren vor Einführung des Rindviehs dazu gezwun-gen. Die Techichi waren nach Reichenbach grau und schwarz melirt, hatten einen weisslichen Bauch, rothe Ohren und Flanken und schwarze Beine. Es kann also dieser Hund derselbe wie der Goschi sein, da ja alle diese Farben gewöhnliche Hundefarben sind und sich wahrscheinlich, wie le Pers sagt, scharf markierten. Alexander von Humboldt nennt einen in Peru heimischen Hund Allco und Runalleo; es war dies wahrscheinlich eine Art Schäferhund, der auch göttliche Ehren genoss; er bellte sehr viel, biss aber nicht. Wie in einer früheren Nummer schon gesagt wurde, sind die meisten Schriftsteller darüber einig, dass der Malteser und der      canis melitaeus eins sind, denn auch die dem gelehrten Caius irrthümlich beigelegte Behauptung, wegen der Heilkraft dieser Hunde, findet sich schon von Plinius erwähnt. Warum nun aber neuerdings der Bologneser als ein vom Malteser verschiedener Hund verzeichnet wird, vermag ich nicht anzugeben und vermute, es beruht auf einem Irrtum, der entstand, weil man gewissen Bastarden von Spitz und Malteser das Haar am Leibe schor und sie so löwenähnlich herstellte. Redaktion  von DER HUND : Richard    von   Schmiedeberg.

Wie zu ersehen – ließ sich die genaue Herkunft / Entwicklung des Maltesers nicht mehr rekonstruieren – und so ist es auch bis heute geblieben. Die ausgänglichen unterschiedlichen Benennungen – neben Malteser noch Bologneser, Bichon frisè, Havaneser etc. haben sich dahingehend erledigt, dass sich diese anfänglichen Schläge nun zu eigenen Rassen hin entwik-kelt haben. Nach meinem eigenen Empfinden ist die Rassetrennung teils schwierig, ich denke einmal, ein nicht so gut geratener Malteser kann auch als Bologneser etc.durchgehen. Bestärkt werde ich noch in dieser Meinung wenn ich in dem 2002 erschienenem Büchlein *Bichon frisè und Bolog-neser* von Monika Sausen und Wolfgang Knorr – lese, dass nach der Deutschen Wiedervereinigung vom VK die Ahnentafeln der nicht FCI-aner-kannten Rasse Bolonka franzuska in die FCI-anerkannte Rasse Bologne-ser umgeschrieben wurden ! – wirklich – so steht es „wirklich geschrieben ! Josef Berta führt in seinem 1928 ersch. Büchlein „Der Hunde Sport aus : Der Malteser war immer dem Schicksal der Verkreuzung unterworfen, ganz besonders in Deutschland, wo der Seidenspitz und Seidenpudel (An-merkung : der Seidenspitz ist als Rasse neuerdings ausgestorben – dem Seidenpudel wurde die „Seide entzogen und ist jetzt eben nur noch Pudel) zwei formverwandte Zwerghunde vorkommen, die nur das geschulte Auge klar trennen vermag. Erst der neuzeitlichen Hochzucht war es zu verdanken, den Malteser zu einem klar geschiedenen Typ zu führen und der Zucht eine dankbare Aufgabe zu geben, an der es ihr dahin gefehlt hat.

Linkes Bild ist aus Berta 1928 – und das Rechte aus * vrz – kurier * 2005. Wenn wir beide vergleichen, so kann man sehr schön erkennen, welchen deutlichen Fortschritt diese Rasse in etwas über 80 Jahren gemacht hat. Man könnte es auch so ausdrücken, aus einem Malteser im ehemaligen Bologneser – Aussehen, wurde ein schöner seiden-langhaariger Malteser – in den sich neuerdings – sehr viele Hundefreunde verliebt haben. Meier

E i n i g e  G e d a n k e n  z u  H a v a n e s e r  !
Der  H a v a n e s e r – „Ein Herzschlag zu meinen Füßen schrieb Frau Claudia Koch in unserer vrz – kurier Winterausgabe 2007. Eigentlich war das mehr eine Liebeserklärung an diese exotische Rasse, die auch bei uns immer mehr Liebhaber und Züchter findet. Versuchen wir einmal etwas über dessen Herkunft – Vergangenheit zu erfahren. Wenn wir in dieser Ausgabe auch vom Malteser lesen, so sind wir gar nicht sehr weit vom Havaneser entfernt – auch davon, dass über diese Rassen / Schläge nur widersprüchliche Aussagen vorliegen – und neuzeitliche Schriften / Ausführungen dazu aussagen, dass man eben nichts v e r l ä s s l i c h e s  weis. Zusammenfassend muss man feststellen, dass alle ähnlichen Bichon – Rassen den gleichen Ursprung haben, wo dieser wohl auch immer sein mag ?  Bei Seefahrern waren diese Hündchen sehr beliebt und sie sorgten dafür, dass diese Verbreitung fanden.             Cuba – Havanna – Havaneser – also müsste er doch von dort herkommen ?         Den ersten Hinweis darauf konnte ich in DER HUND 1 8 8 0 finden – so wie ich unter Malteser ausführe. In erwähntem Artikel wird u.a. auch ausgeführt, dass auf Cuba verschiedenartige solche Hunde vorkamen, Kurz – und Langhaarig, in Farben aller Schattierungen, stark Kontrastierend. Anfangs war allem Anschein nach die Benennung beim Malteser gleichbedeutend auch Bologneser – und sie waren es – die die Favoriten wurden. Über den Körperbau dieser Schläge ist kaum etwas zu lesen, aber der Malteser sollte in weißer Farbe „gestaltet werden. Alles was nicht rein weiß war segelte nun unter anderer Flagge – so auch unter Havaneser. Und nun beginnen meine Speku-lationen hinsichtlich dieser Rasse. Aus den in Cuba vorhandenen – teilweise farbigen Hündchen, wurde eben der * H a v a n e s e r *. Bei wohlhabenden kubanische Familien – bzw. Senoras zogen diese Kostbarkeiten ein und fanden so eine „schöne farbige Verbreitung – so wie wir diese heute kennen. Aber auch in seltenem Reinweiß gibt es diese Hündchen – *Bichon Habanero*.Und nun noch etwas zum Herkunftsland Cuba – über das ja eigentlich nur sehr wenig bekannt ist !  Durch einen glücklichen Umstand kam ich mit Frau Nacke die bei uns Mitglied wurde in Verbindung – einer Havaneser-Züchterin mit erstaunlichen Kenntnissen aus erster Hand, denn sie war selbst auf Cuba um Havaneser zu erwerben und um sich vor Ort auch über die Rasse zu informieren. Ich erfuhr dass es dort die/den *Federation Cinològica de Cuba – Cuban Kennel Club* gibt, die auch Ahnentafeln ausstellt (Kopie einer solchen AT befindet sich bereits dankend in meiner Sammlung!) – und die auch Mitglied der FCI ist. Auf meine Nachfrage erfuhr ich, dass aber nicht wie üblich das Herkunftsland, in diesem Falle also Cuba den Standard herausgeben durfte – da Cuba keine Lobby bei der FCI hat, worüber die Cubanischen Züchter böse sind. Nun – wir wissen es ja vom „Weißen Deutsche Schäferhund dass bei dieser FCI die Uhren abnormal anders ticken ! Die Cubaner sind stolz auf ihren – *Bichon Habanero* – den sie auch auf einer Briefmarke verewigt haben. Die dortigen Züchter sind überwiegend sehr arme Leute, wenn diese das Glück haben einen Hund für gutes Geld an einen Ausländer zu verkaufen, so können sie mit dieser, für sie große Einnahme – ca. ein  Jahr  ihre  Familien  ernähren.

~ Welche Entwicklung / Werdegang nahm der Havaneser in Deutschland ~ darüber konnte ich leider nicht sehr viel ermitteln. Lesen wir jedoch original
aus dem Büchlein
 „Rassekennzeichen der Schosshunde von 1904 :


Dieses Büchlein hatte der 1 9 0 2 in Berlin gegründete *Schosshund -Klub* herausgegeben. Sehr interessant erscheinen mir hier die Rassebezeichnungen -oder auch – die damalige Irritationen -der Benennungen – denn umgekehrt kann man dort aus 1 9 0 4 a u c h  lesen :  Der Malteser (auch Bologneser genannt) -das sagt doch sicher viel aus !
Meier
-Ende des Artikels-

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Die Briefmarke ist die erwähnte aus Cuba , kam im Oktober 1992 raus und eine davon hängt bei uns im Haviszimmer, als Zeichen der Verbindung nach Kuba.

Wir haben hier auf der Hp versucht beim Rasseportrait, die Geschichte, bzw. die mögliche Geschichte des Havanesers aufzuzeigen. Wie hier und auch bei unserer Aufstellung zu sehen ist, ist es sehr schwierig sich genau festzulegen wie genau der Havaneser entstanden ist.
Fest steht nur, es ist eine alte Rasse die man einfach gernhaben muss.

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