Rüde — Hündin —    Was ist zu beachten? 

Diese Seite hier ist entstanden, weil immer wieder Fragen kommen, was ist denn in der Haltung der Unterschied von Rüden und Hündin. Zeigen sie Unterschiede im Wesen das man auf das Geschlecht reduzieren kann usw.  Krankheiten die vom Geschlecht herkommen. Was muss ich beim Rüden/der Hündin beachten?
Wie gehe ich mit der Sexualität meines Tieres um? Wir beziehen das nun auf unsere Erfahrungen und auf die Rasse Havaneser, bei anderen Rassen ist manches anders, daher kann man da keine allgemein gültige Regel aufstellen.

Wesen:
Aus unserer Sicht und Erfahrung gibt es nicht die wirklichen Wesensunterschiede beim Havaneser und den Geschlechtern.
Ob ein Hund anhänglicher, schmusiger, selbstständiger, zickiger, sturer, ängstlicher, aggressiver oder wie auch immer ist/wird, hängt von der Sozialisation und der Person Hund ab und nicht vom Geschlecht. Es gibt bei Rüden und Hündinnen solche und solche. Lebhaftere und leichter oder schwerer zu erziehende. Begabung, Intelligenz, sind hier der Ausschlag und nicht das Geschlecht.
Daraus ergibt sich, das vom Wesen her egal ist ob man sich eine Hündin oder Rüden hält. Natürlich gibt es Unterschiede, auf die wollen wir genauer eingehen, aber mit dem Wesen haben sie nichts bzw. sehr wenig zu tun.

Rüde:
 ein Rüde kann sehr starken sexuellen Trieb haben (besteigt dann alles und jeden)

bei läufigen Hündinnen in der näheren Umgebung kann er sehr leiden und bis gar nichts mehr fressen und sehr stark unruhig und auch laut sein.

Rüden markieren gerne und viel, bei Spaziergängen kann das manchmal alle paar Meter sein und für manche ist das sehr lästig. Auch bei Besuchen können hier unangenehme Situationen entstehen. (Ründenbinden können helfen.)

der Urin des Rüden riecht strenger, durch das längere Fell, bleibt auch öfter mal etwas am Fell hängen, was den Rüden meist strenger riechen lässt und öfter mal eine Unterbodenwäsche fordert.

manche Rüden können nicht so gut mit anderen Rüden und es kommt dann schneller zu Revierkämpfen, die auch mal heftig zur Sache gehen können. Bes. beim Freilauf kann das ein schwieriges Thema werden bei Spaziergang.

ungewollte Deckakte können teuer werden, daher bei der Versicherung schauen, dass sie mitversichert sind.

Rüden werden meist kräftiger und größer als Hündinnen, oft auch sprunggewaltiger. Z.B. bekommt unser Gino die Haustüre auf, was unsere Mädels nie schaffen.  Auch müssen Rüden ja die Damenwelt beeindrucken und haben deshalb oft das schönere Fell.

oft sind Rüden verfressener und neigen schneller zu Übergewicht, bes. nach Kastration.

Gefahr von z.B. Hodenkrebs ist gegeben. ( bes. bei Einhodern)

 

Prostataprobleme/erkrankungen sind möglich

 

Penisspülung sollte regelm. ca. alle sechs Wochen gemacht werden bzw. bei Bedarf (wenn man an der Vorhaut weißliche Flüssigkeitströpfchen sieht) Das Ohrenmittel Surolan können wir hier sehr gut empfehlen. Sonst kann es zu einer Vorhautenzündung kommen.

Vorhautverengung, die in schlimmen Fällen bis zu Problemen beim Urinabfluss führen kann (OP)

Hodensackekzem

 

Hoden- und Nebenhodenentzündung

 

Hündin:
Hündinnen werden so ca. alle 6 Monate läufig (kann aber auch nur einmal im Jahr sein), sie sind damit einem starken hormonellen Wandel unterzogen, der sie in bestimmten Zeiten auch mal zickiger werden lässt. Wir empfehlen schriftlich festzuhalten wenn die Läufigkeiten, Stehtage usw. waren und wie sie abgelaufen sind, also Länge, Intensität usw. so können Abweichungen gut festgestellt werden.
läufige Hündinnen bluten ein wenig, halten sich meist aber selber sehr sauber.
auf läufige Hündinnen muss man gut aufpassen, manche versuchen unter allen Umständen einen potenten Jungen zu finden und markieren auch in der spannenden Zeit den Weg zum Heim. Wir empfehlen in dieser Zeit nicht direkt vom Haus weg zu laufen sondern ein paar Meter mit dem Auto zu fahren und auch die Hündin nie unangeleint laufen zu lassen, in der Läufigkeit.
Gesäuge und Gebärmutterkrebs wie auch Vaginaltumore sind möglich, aber nicht sehr häufig.

Scheinschwangerschaften können die Hündin (und den Halter) belasten und zu Erkrankungen führen. Sind aber normal und nicht krankhaft und helfen bei Wölfen sollte die Leitwölfin ausfallen, den Wurf großzuziehen.

bei Unachtsamkeit kann es zu ungewollten Trächtigkeiten kommen.

 

Dermatitis in der Umgebung der Vulva durch zuviel Belecken ist möglich.

 

Scheidenvorfall kann z.B. in der Vorbrunst auftreten

 

Scheidenentzüung( schwer zu diagnostizieren.)

 

Eierstockzysten

 

Gebärmuttervereiterung (nach der Geburt oder nach der Läufigkeit)

Hier ist ein externer link der den  Zyklus der Hündin  gut erklärt.

Kastration:

Hier in diesem Film wird sehr schön die Vielfalt der Gründe für eine Kastration erklärt.
Aus unserer Sicht muss nicht jeder Hund gleich kastriert werden, nur weil man nicht züchten will oder weil man das halt so macht.
Für uns gehört die Sexualität, der wechselnde Hormonhaushalt zum Hund genauso dazu, wie er für uns Menschen eben dazu gehört. Eingriffe, gerade vor der ersten Läufigkeit führen dazu, dass der Hund vom Geiste her ein ewiger Teenager bleiben wird. Wenn man unbedingt kastrieren will, dann bitte zwischen der ersten und zweiten Läufigkeit in der Ruhephase dazwischen sozusagen.
Wir sind der Meinung, wenn es nicht wirklich notwendig ist, dann sollte man es nicht machen. Auch als Krebsvorsorge bringt es nicht sehr viel, der eine Krebs wird ausgeschaltet, dass das Organ nicht mehr da ist, der andere aber taucht eher auf, weil die Hormone schon sehr früh fehlen.
Im Jahr 2012 wurde eine Studie durchgeführt und als Ergebnis kam raus, dass überproportional häuft kastrierte Hunde und vor allem früh kastrierte Hunde an Alzheimer ähnlicher Demenz leiden.  Die Uni Gießen rät z.B. dass das zu kastrierende Tier geistig ausgereift sein soll. Dies ist je nach Rasse unterschiedlich und erst mit ca. 1,5 bis 3 Jahren der Fall. Je kleiner die Rasse umso schneller ist die geistige Reife erlangt,
Daher die Bitte, nicht einfach kastrieren, sondern sich diesen Schritt wirklich gut überlegen. DANKE.
Im Oktober 2014 schreibt ein Tierarzt aus der Nachbarschaft in Ulm Söflingen folgendes zum Thema Kastration:

Die Kastration beim Hund – Ein Paradigmenwechsel — Von Ralph Rückert, Tierarzt

Kastration beim Hund (Teil 2) – Fragen und Antworten
 — Von Ralph Rückert, Tierarzt

Werden in einem Haushalt Hündin und Rüde gemeinsam gehalten und man möchte dem aus dem Weg gehen raten wir immer zum kleineren Eingriff, also den beim Rüden, auch hier nicht zu früh, am besten erst nach ca. 18 Monaten.

Bei der Auswahl des Welpen sollte also das Herz sprechen, es sollte passen, denn bei beiden Geschlechtern gibt es Sachen, die nicht so toll sind und auch Erkrankungen, die auftreten können. Letztlich ist es eigentlich egal welches Geschlecht man hält.